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Sandoz steigert den Umsatz und Biosimilar-Anteil deutlich, hebt die Margenprognose an und bleibt auf Wachstumskurs. Neue Produkte stärken das Portfolio – 2025 soll die EBITDA-Marge auf bis zu 22% steigen.

Novartis stärkt das Neuromuskular-Portfolio mit der 12 Mrd.-Dollar-Übernahme von Avidity Biosciences aus Kalifornien. Insgesamt haben die Schweizer in diesem Jahr nun gut 35 Mrd. US-Dollar in viele kleinere Akquisitionen und mehrere Kooperationsdeals investiert.

Roche übernimmt das US-Biotech-Unternehmen 89bio für bis zu 3,5 Mrd. US-Dollar und erweitert damit sein Portfolio in Herz-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen. Herzstück ist Pegozafermin, ein Phase III-FGF21-Analogon gegen metabolische Lebererkrankungen (MASH). Der Abschluss der Transaktion wird im 4. Quartal 2025 erwartet.

Im Wettlauf der beiden Pharmagrößen aus Basel ist Novartis derzeit eher in der reaktiven Position. Denn Roche hat mit kürzlich veröffentlichten klinischen Daten bei Alzheimer für Furore gesorgt: Erstmals konnte ein Antikörper offensichtlich hocheffektiv über die Blut-Hirn-Schranke transportiert werden, der dort gegen das beta-Amyloid und dessen Ablagerungen wesentliich größere Wirksamkeit zeigte als bisherige Versuche. Nun will Novartis eine Transportertechnologie der US-amerikanischen Firma Sironax erwerben – und auch bei Muskelerkrankungen wie Duchenne soll Novartis laut Gerüchten an einer Übernahme interessiert sein. Roche ist in diesem Bereich mit einer Gentherapie vertreten.

Die von Vas Narasimhan angekündigten „kleineren Akquisitionen“ der Schweizer Pharmafirma Novartis, die sich im Bereich von um die 2 Mrd. US-Dollar bewegen sollen, materialisieren sich aktuell in der Übernahme der US-amerikanischen RNA-Firma Regulus Therapeutics Inc. (San Diego). Für 800 Mio. US-Dollar vorab und weitere mögliche 900 Mio. US-Dollar wird die Firma mit frühphasigen Wirkstoffkandidaten übernommen. Die Firma galt lange Jahre als Pionier der regulatorisch wirksamen RNA-Moleküle (microRNA) und hatte ihre wertvollste Zeit schon vor gut einem Jahrzehnt. Für Novartis bot sich nun eine eher günstige Einstiegsmöglichkeit, wenn der ganze Bereich auch noch immer mit vielen Risiken behaftet ist.

Ob es die Zollandrohung oder andere Diskussionen aus dem Bereich „America first“ waren, lässt die Schweizer Novartis AG offen. Doch gänzlich unbeeinflusst ist wohl nicht, was zwar schon länger geplant war, nun aber mitten in die Zoll-Drohgebärden der Trump-Regierung hineinplatzt: Novartis steckt über 23 Mrd. US-Dollar in den Neu- oder Ausbau von Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten. Neben diesen Infrastrukturinvestitionen werden die Schweizer in den kommenden fünf Jahren noch weitere 27 Mrd. US-Dollar in ihre US-Präsenz investieren.

Die Region Basel zieht Bilanz zum Ansiedlungs- und Gründungsgeschehen des vergangenen Jahres. Mehr als einhundert neue Unternehmen finden sich in der Stadt und den angrenzenden Kantonen. Die große Mehrheit ist im Bereich Life Sciences aktiv.

Man mag es ein Umschwenken oder eine Rolle rückwärts nennen, vielleicht aber war es sogar ein geschickter Schachzug vor einigen Jahren, ein Antikörper-Entwicklungsprogramm auszugliedern, es von anderen vorantreiben zu lassen und nur im Erfolgsfall wieder zurückzuholen. So geht nun gerade Novartis vor und kauft für mehrere Milliarden Anthos Therapeutics und damit einen ursprünglichen Novartis-Antikörper zurück, weil er sehr gut zu funktionieren scheint, wo viele andere Wettbewerber gescheitert sind: bei der Blutgerinnung.

Die Schweizer Novartis AG präsentiert die Jahreszahlen 2024 mit stolz geschwellter Brust. Im „ersten Geschäftsjahr als reines innovatives Arzneimittelunternehmen“ habe das Pharmaunternehmen eines der stärksten Finanzresultate der Unternehmensgeschichte erzielt, so CEO Vas Narasimhan. Der Nettoumsatz belief sich auf rund 50 Mrd. US-Dollar (2023: 45 Mrd. US-Dollar) und bringt damit ein Plus von rund 11% (je nach Währungsumrechnung). Die Umsatzträger verteilten sich auf mehrere Medikamente, eine große Zahl von neuen Wirkstoffen sei bereits in den zulassungsrelevanten Phasen angekommen.

Nach der rekordhohen Finanzierung von Windward Bio erhält nun auch RhyGaze 86 Mio. US-Dollar in einer Serie A-Finanzierungsrunde. Das Geld fließt in die klinische Weiterentwicklung einer Gen-Therapie zur Wiederherstellung des Sehvermögens bei Erblindung.